Ein Besuch im Thingvellir Nationalpark – Was du wissen solltest
Als wir unsere Reise nach Südisland planten, stand der Thingvellir Nationalpark ganz oben auf unserer „Must-See“-Liste.
Achtung Spoiler: Er hat uns nicht enttäuscht.
Stell dir vor, ganz entspannt zwischen zwei Kontinenten zu spazieren – das ist wirklich surreal! Außerdem kannst du in kristallklarem Wasser tauchen und mehr über die Geschichte von Islands erstem Parlament lernen. Es ist ein Ort, an dem Natur und Geschichte auf außergewöhnliche Weise aufeinandertreffen!
Vor meinem Besuch war es gar nicht so einfach herauszufinden, wie ich am besten alles entdecke, was dieser tolle Ort zu bieten hat. Deshalb habe ich diesen Guide zusammengestellt, damit du das Beste aus deiner Thingvellir-Erfahrung herausholen kannst.
In diesem Beitrag findest du alles, was du wissen musst – von interessanten Fakten über den Park und wie du dorthin kommst bis hin zu Eintrittspreisen, Must-See Spots und persönlichen Tipps, wie du das Beste aus deinem Besuch herausholst.
Aber zuvor werfen wir einen kurzen Blick auf die Geschichte und Herkunft des Thingvellir-Nationalparks, einem der besten Nationalparks Europas.
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Geschichte & Entstehung
Diese UNESCO-Weltkulturerbestätte ist der Geburtsort der isländischen Kultur, Demokratie und Geologie. Thingvellir bedeutet „Parlamentsebene“ und ist der Ort, an dem 930 n. Chr. das Alþingi, das älteste noch bestehende Parlament der Welt, gegründet wurde.
Fast 900 Jahre lang versammelten sich Leute aus ganz Island hier jedes Jahr, um Gesetze zu erlassen, Streitigkeiten zu schlichten und wichtige Angelegenheiten zu besprechen.
Das ging bis 1798 und viele der hier erlassenen Gesetze ebneten den Weg für das moderne isländische Rechtssystem.
Neben seiner historischen Bedeutung ist Thingvellir auch ein geologisches Wunder. Es liegt in einem Grabenbruch, wo die nordamerikanischen und eurasischen tektonischen Platten aufeinandertreffen und sich langsam voneinander entfernen.


Diese tektonische Aktivität hat die dramatischen Landschaften des Parks geprägt, einschließlich seiner tiefen Risse und beeindruckenden Felsformationen.
Heute ist der Thingvellir Nationalpark ein besonderer Ort, an dem Geschichte und Natur aufeinandertreffen. Hier kannst du mehr über die Geschichte des Landes erfahren, atemberaubende Landschaften sehen und sogar in kristallklarem Wasser schwimmen oder tauchen!
So kommst du zum Thingvellir Nationalpark
Der einfachste Weg zum Thingvellir Nationalpark ist als Teil einer organisierten Tour. Viele Touren starten in Reykjavík und anderen großen Städten und machen Halt im Park als Teil der beliebten Golden Circle Route.
Diese Touren sind eine stressfreie Möglichkeit, Thingvellir zu erleben, besonders wenn du nicht selbst fahren möchtest. Wenn du aber Lust auf ein kleines Abenteuer hast und lieber flexibel bist, kannst du auch selbst hinfahren.
Von Reykjavík
Der Thingvellir-Nationalpark liegt nur etwa 45 Kilometer nordöstlich von Reykjavík und ist von der Hauptstadt aus leicht zu erreichen. Die Fahrt dauert normalerweise 45 Minuten bis eine Stunde.
Nimm die Route 1 (Ringstraße) aus Reykjavík in Richtung Osten. Nach etwa 20 Kilometern biegst du auf die Route 36 (Þingvallavegur) ab. Folge dieser für rund 30 Kilometer direkt bis zum Park.
Die Straßen sind gut ausgebaut, und die Fahrt ist sehr schön – sie führt durch Lavafelder und sanfte Hügel. Unterwegs kannst du an Aussichtspunkten und in kleinen Orten Halt machen, wenn du möchtest.
Am einfachsten kommst du mit dem Auto nach Thingvellir, aber es gibt auch öffentliche Verkehrsmittel, wenn auch nicht direkt.
Im Sommer fahren Busse von Reykjavík zum Park, aber die Verbindungen sind begrenzt und die Fahrt kann länger dauern, weil es unterwegs einige Stopps gibt.

Von Hveragerdi
Hveragerdi liegt etwa 60 Kilometer südlich vom Nationalpark. Die Fahrt von Hveragerdi zum Park dauert etwa eine Stunde.
Nimm die Route 1 nach Norden aus Hveragerdi. Fahre weiter auf der Route 1, bis du auf die Kreuzung mit Route 36 triffst. Biege links auf Route 36 ab und folge ihr etwa 30 Kilometer bis zum Park.
Die Strecke ist sehr schön, mit Ausblicken auf Berge und geothermische Felder, was die Fahrt zu einem angenehmen Teil deiner Reise macht.
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Von Vík
Vík liegt an der Südküste Islands, etwa 190 Kilometer vom Thingvellir-Nationalpark entfernt. Die Fahrt dorthin ist länger und dauert rund 2,5 bis 3 Stunden.
Nimm die Route 1 (Ringstraße) nach Westen aus Vík. Fahre etwa 160 Kilometer auf Route 1, bis du zur Abzweigung auf Route 35 (Biskupstungnabraut) kommst.
Nimm Route 35 nach Norden und folge ihr etwa 25 Kilometer. Biege links auf Route 36 (Þingvallavegur) ab und fahre weitere 20 Kilometer bis zum Park.
Diese Fahrt führt dich durch einige der beeindruckendsten Landschaften Islands, darunter Lavafelder, Berge und Flüsse.
Öffnungszeiten & Eintrittspreise
Der Thingvellir-Nationalpark ist das ganze Jahr über geöffnet. Der Park selbst hat keine festen Öffnungszeiten, du kannst ihn also jederzeit besuchen – Tag und Nacht. Allerdings haben einige Einrichtungen wie das Besucherzentrum und die Toiletten feste Öffnungszeiten.
Das Besucherzentrum ist täglich von 9:00 bis 18:00 Uhr während der Sommermonate (Juni bis August) geöffnet. Im Winter (September bis Mai) sind die Öffnungszeiten normalerweise auf 9:00 bis 16:00 Uhr reduziert.
HINWEIS: Wenn du in der Silfra-Spalte tauchen oder schnorcheln möchtest, solltest du im Voraus buchen und die Zeiten bestätigen, da die Anbieter feste Zeitpläne haben.
Was ich am Thingvellir Nationalpark mag, ist, dass der Eintritt kostenlos ist. Es gibt keine Eintrittsgebühren für die Wanderwege, historischen Stätten oder Naturwunder im Park.

Obwohl der Eintritt zum Park kostenlos ist, fällt eine Parkgebühr von etwa ISK 750 (ca. €5,-) pro Fahrzeug für einen ganzen Tag an.
Die Zahlung erfolgt an den Parkuhren auf den Parkplätzen und das Ticket muss gut sichtbar auf dem Armaturenbrett deines Fahrzeugs liegen.
Der Zugang zum Hauptbesucherzentrum ist kostenlos, aber es könnte eine kleine Gebühr für spezielle Ausstellungen oder Veranstaltungen im Zentrum anfallen.
Was es im Thingvellir Nationalpark zu sehen gibt
Jetzt, wo du genug über Thingvellir weißt, ist es Zeit, über den eigentlichen Grund für deinen Besuch zu sprechen: die atemberaubenden Sehenswürdigkeiten!
Öxarárfoss
Öxarárfoss ist vielleicht Islands bestgehütetes Geheimnis. Es ist einer dieser Orte, bei denen man zweimal hinschauen muss. Auch wenn er kleiner ist als die bekannteren berühmten Wasserfälle Islands, ist er trotzdem ein beeindruckender Anblick.
Der Weg dorthin ist schon halb der Spaß, denn du gehst direkt durch den Riss zwischen der nordamerikanischen und der eurasischen tektonischen Platte.
Im Frühling und Sommer sieht Öxarárfoss aus wie auf einer Postkarte, mit kristallklarem Wasser, das über moosbedeckte Felsen stürzt. Da wir im Winter dort waren, war der Wasserfall komplett eingefroren, was trotzdem ein ziemlich magischer Anblick war.

Fun Fact: Dieser Wasserfall ist künstlich erschaffen worden! Ja, die Wikinger damals waren clever und leiteten einen Fluss um, um diesen atemberaubenden Wasserfall zu erschaffen.
Silfra-Spalte
Die Silfra-Spalte ist eines der außergewöhnlichsten Naturwunder im Thingvellir-Nationalpark.
Silfra, gelegen im Graben zwischen der nordamerikanischen und der eurasischen tektonischen Platte, ist ein mit Wasser gefüllter Riss, der eine einzigartige Gelegenheit bietet, zwischen zwei Kontinenten zu tauchen oder zu schnorcheln – ein geologisches Wunder, das du nirgendwo sonst auf der Welt erleben kannst!
Was Silfra noch faszinierender macht, ist der Ursprung seines kristallklaren Wassers. Das Wasser in der Spalte beginnt seine Reise am Langjökull-Gletscher, dem zweitgrößten Gletscher Islands.
Über einen Zeitraum von 30 bis 100 Jahren fließt dieses Schmelzwasser durch Meilen von porösem Lavafelsen. Dieser natürliche Filter macht das Wasser unglaublich rein und klar, sodass du unter Wasser ewig weit sehen kannst!
Es ist jedoch ziemlich kalt, also wirst du einen Trockentauchanzug brauchen. Keine Sorge, wenn du kein Profi-Taucher bist, Guides helfen dir dabei. Schnorcheln in Silfra ist auch möglich.

Es gibt vier Hauptabschnitte, die man in Silfra erkunden kann: Silfra Big Crack, Silfra Hall, Silfra Cathedral und Silfra Lagoon. Jeder bietet eine andere Perspektive auf die einzigartige Unterwasserlandschaft der Spalte.
Der Big Crack ist der schmalste Teil der Spalte und der Punkt, an dem du den tektonischen Platten am nächsten bist, während die Cathedral der tiefste Abschnitt ist, mit einer Tiefe von etwa 23 Metern.
Thingvellir-Kirche
Die Thingvellir-Kirche ist ein charmantes historisches Wahrzeichen. Du kannst sie gar nicht nicht übersehen – sie liegt direkt im Herzen des Nationalparks.
Und sie ist nicht nur schön anzusehen, sondern ein Ort voller Geschichte. Diese weiße Holzkirche, mit einem markanten grünen Rand verziert, wurde 1859 geweiht und ist seitdem ein Symbol des isländischen kulturellen und religiösen Lebens.
Das schlichte, aber elegante Design der Kirche ist typisch für die isländische ländliche Architektur des 19. Jahrhunderts. Ihre weiße Fassade und die grün abgesetzte Holzverkleidung sind ein klassisches Beispiel für den traditionellen Stil.

Auch wenn du nicht religiös bist, lohnt es sich, kurz hineinzuschauen und die Ruhe zu genießen. Die Kirche hat eine entspannte und beruhigende Atmosphäre.
Außerdem kannst du dir vorstellen, wie es für die Menschen früher war, hier zum Gottesdienst zu kommen, mitten in so einer wilden und schönen Umgebung.
Almannagjá-Schlucht
Die Almannagjá-Schlucht ist ein Canyon, in dem sich die Erde spaltet. Hier kannst du zwischen der nordamerikanischen und der eurasischen tektonischen Platte laufen.
Der Weg selbst ist relativ einfach und flach, was ihn zu einem angenehmen Spaziergang macht. Der erstaunlichste Teil ist jedoch, dass du die Kluft zwischen zwei riesigen tektonischen Platten überquerst, die sich langsam voneinander entfernen!
Dieses Phänomen schafft eine bemerkenswert schöne Szene, mit hoch aufragenden Felsenwänden auf beiden Seiten und dem Gefühl, an einem geologisch bedeutenden Ort zu sein.

Und das Beste daran? Du kannst diesen Spaziergang mit einem Besuch des Öxarárfoss verbinden!
Wenn du deine Reise am südlichen Ende in der Nähe des Besucherzentrums startest, kannst du ganz einfach eine Rundtour machen, die einen Besuch des Wasserfalls und einen gemütlichen Spaziergang durch die Schlucht umfasst.
Lögberg (Gesetzesfelsen)
Lögberg, oder Gesetzesfelsen, ist einer der historisch bedeutendsten Orte im Thingvellir-Nationalpark und dient als schmerzliche Erinnerung an Islands tief verwurzeltes Erbe in der Regierungsführung und der Rechtstradition.
Dieser alte Ort ist der Platz, an dem die ersten Versammlungen von Islands Parlament, dem Alþingi, abgehalten wurden, was ihn zum Standort des ältesten kontinuierlich bestehenden Parlaments der Welt macht.
Der Gesetzesredner konnte die Versammlung mit bemerkenswerter Klarheit ansprechen, dank der einzigartigen Akustik, die durch die Lage von Lögberg und dem umgebenden Klippenrand geschaffen wurde.
Persönliche Tipps für den Besuch des Thingvellir Nationalparks
Um das Beste aus deinem Trip herauszuholen, pack deine Wanderschuhe, zieh dich in Schichten an und behalte das Wetter im Auge. Das Wetter in Island ist genauso unberechenbar wie die Landschaft, also sei auf alles vorbereitet!
Und vergiss nicht, die Natur zu respektieren. Bleib auf den Wegen, verhalte dich ruhig und hinterlasse keinen Müll. Und auch wenn du Fotos machen willst, pass auf. Bleib fern von Klippen und rutschigen Steinen.
Nicht zuletzt ist Thingvellir der perfekte Ort, um sich zu entspannen und die Natur zu genießen. Schau dir die Aussicht an, atme die frische Luft ein und lass den Park auf dich wirken!

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Hier sind einige meiner liebsten Reisetipps und Ressourcen:
Flüge: Meine Flüge buche ich meistens über Skyscanner oder CheapOair. Dort suche ich nach "Alle Orte erkunden", um die besten Flugangebote zu finden!
Unterkunft: Für die Suche nach der perfekten Unterkunft ist Booking.com meine erste Wahl.
Reiseversicherung: Es gibt viele Gründe, warum eine Reiseversicherung wichtig ist und ich reise nie ohne. Ich benutze die einfache und flexible Versicherung von SafetyWing, die mich vor unvorhergesehenen Ereignissen schützt.
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Kameraausrüstung: Für meine Fotos nutze ich eine Nikon D5300 Kamera mit einem 18-105 mm Objektiv sowie einem 10-20 mm Weitwinkelobjektiv.
